Folgendes Gedicht habe ich kürzlich endeckt. Ich denke es passt ganz gut hier her:

Der Füße Leid

von Karin Schaffner

Die Füße sind – ich sag’s verdrossen –

zumeist in Schuhen eingeschlossen.

Verkümmern da und werden matt

zu Senk- und Spreizfuß oder platt.

Die Hühneraugen tun sehr weh,

auch Fußpilz, Hornhaut, Hammerzeh.

Die „Meisterleistung der Natur“

hat heute Langeweile pur.

Sie baumelt träge, matt und schlapp

vor’m Fernsehkasten auf und ab

und hängt auch leider noch zu guter

Letzt herum vor dem Computer,

obwohl sie gern Bewegung hätt‘

beim Sport zum Beispiel – das wär‘ nett. 

Die Füße sind dazu bereit.

Sie könnten springen – hoch und weit,

in Bergen wandern oder klettern.

Von Steilhängen herunter brettern

auf den Skiern – das macht Spaß.

Schön wär‘ auch Tautreten im Gras. 

Sie machen brav mit jeden Spleen –

selbst Marathon von Bonn bis Wien

ohne einmal zu verschnaufen.

Sie könnten Skaten, Schlittschuhlaufen.

Sie sind geschickt in vielen Dingen.

Sie könnten Trampolinhochspringen

oder sie geh’n – klack klick klack,

flink beim Stepptanz auf und ab. 

Die Füße – dieses Wunderwerk –

verdienen unser Augenmerk.

Wir sollten liebevoll sie pflegen

und ihnen mehr Bewegung geben.

Das Schönste wär‘, es zuzulassen,

im Leben richtig Fuß zu fassen.